Anbei etwas zum Nachdenken von Susi Knabl, im Jahre 2011 geschrieben.
Das Kind liegt zusammengekrümmt auf der Erde,
man sieht den Kopf nicht, denn es hat ihn tief in die Arme hinein gezogen.
Die Füße sind angewinkelt und mit Fetzen umwickelt.
Wo ist die Mutter – welche Mutter? Es hat nie eine gehabt…
Straßenkinder in Brasilien haben keine Mütter.
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Wenn der Mann seine Füße aus dem Bett hängen lässt,
sind sie sofort nass.
Den Tag über auch – außer er benützt ein Boot.
Viele Inseln – ganze Dörfer samt ihren Familien – gehen im Wasser unter.
Die Klimaerwärmung hebt den Meeresspiegel – was sind schon ein paar Zentimeter…
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Dort kommt der Laster, der mich über die Grenze bringt
Still pferche ich mich in das enge, dunkle, mir zugewiesene Loch –
Die politische Freiheit und die Aussicht auf Arbeit werden umso heller sein.
Jenseits dieser Grenze werde ich Geld für das Überleben meiner Familie verdienen können.
Der Motor in meiner Nähe und das Stöhnen meines oberen Nachbarn schnüren mir die Kehle zu.
Plötzlich höre ich nur noch den Motor…
Illegale sind Verbrecher!?
*
Die Mutter hält ihr totes Kind in den Armen,
Ihre trockenen Brüste hängen tief nach unten, als wüssten sie, dass sie versagten.
Große traurige Augen können das Geschehene immer noch nicht begreifen
Eine Handvoll Reis pro Tag hätte doch genügt
Nur – der Regen lässt auf sich warten – ebenso die Hilfslieferung –
die nur die „Höheren“ erreichte.
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Anzugträger mit Krawatte schreiten zur Verhandlung
Wir sind die Wichtigen der Welt.
Rhetorische Reden täuschen über mangelndes Bewusstsein und geben den falschen Säulen zu große Bedeutung.
Die Auswirkungen können diese Säulen zum Einsturz bringen.
Hauptsache uns geht es gut, die Nachbarn sollen ihre Säulen selber stützen.
*
Das linke Ohr hängt schief nach unten,
während das andere zerfranst nach hinten gekippt ist.
Die Augen sehen hell aber misstrauisch nach oben
bist du der Mensch der mich mag? Was machst du mit diesem Sack…
Ukrainische Straßenhunde müssen einer Fußballveranstaltung weichen.
Wir persönlich, werden diese Welt nicht sofort ändern können,
aber in unseren Umfeldern – Familie, Freunde, Arbeit – liegt es an uns,
ob wir lieb- und achtlos oder überlegend und hilfsbereit mit unserer Welt und den Bewohnern umgehen.
Ich wünsche euch:
den Segen für ein schönes Weihnachtsfest
die Gnade, mit offenen Augen zu sehen, wenn Hilfe nötig ist
die Gabe, zufrieden zu sein.
In diesem Sinne,
Weihnachten 2011
Text: Susi Knabl (1961 – 2016)
Kletterzentrum Imst
Knabl Andreas
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